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Uhu

Informationen zur Vogelart

Uhu Familie / Ordnung / Unterordnung:
Eulen (Strigidae) / Eulen (Strigiformes)

Lateinischer Name:
Bubo bubo

Aussehen

Der Uhu ist die größte Eulenart Europas und hat eine imposante Erscheinung. Mit einer Größe von bis zu 70 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 1,80 m ist er ein wahrer Gigant unter den Eulen. Sein Gefieder ist dicht und weich, mit einer braunen Grundfarbe, die von schwarzen Querstreifen durchzogen ist. Die Unterseite ist heller, oft weißlich oder cremefarben, und ebenfalls gestreift. Die Augen des Uhus sind groß und leuchten hellgelb. Sie sind von einem dunklen Ring umgeben, der dem Vogel ein strenges und majestätisches Aussehen verleiht. Das Gesicht des Uhus ist von einem auffälligen Federohrenpaar eingerahmt, das ihm ein charakteristisches Aussehen verleiht. Diese Federn können bei Bedrohung aufgestellt werden und dienen der Tarnung sowie der Kommunikation mit Artgenossen. Der Schnabel des Uhus ist kräftig und hakenförmig, mit dem er seine Beute erbeuten und zerkleinern kann. Die Geschlechter des Uhus unterscheiden sich in der Färbung des Gefieders. Während das Männchen eine eher rötlich-braune Farbe hat, ist das Weibchen eher grau-braun gefärbt. Außerdem ist das Weibchen im Durchschnitt etwas größer als das Männchen. Insgesamt ist das Aussehen des Uhus beeindruckend und unverwechselbar, was ihn zu einem der bekanntesten und eindrucksvollsten Vertreter der Eulenfamilie macht.

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet des Uhus (Bubo bubo) erstreckt sich von Europa bis nach Asien. In Europa kommt er in vielen Ländern vor, darunter auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Lebensraum

Der Uhu besiedelt verschiedene Lebensräume, die ihm eine ausreichende Nahrungsbasis bieten. Er kommt sowohl in Wäldern als auch in offenen Landschaften vor. Besonders bevorzugt er jedoch bewaldete Gebiete mit großen, ungestörten Waldgebieten, wie zum Beispiel in den Mittelgebirgen oder in Gebirgsregionen. Hier findet er sowohl Nahrung als auch geeignete Brutplätze in Höhlen und Felsspalten. Der Uhu ist jedoch auch in städtischen Gebieten anzutreffen, wenn dort ausreichend Nahrung vorhanden ist. Generell ist der Uhu anpassungsfähig und besiedelt eine Vielzahl von Habitaten, solange dort ausreichend Deckung und Nahrung vorhanden sind. Insgesamt gilt er als eine Art, die sowohl in waldreichen als auch in offeneren Landschaften gut zurechtkommt.

Verhalten

Der Uhu (Bubo bubo) ist eine Einzelgängerin oder Einzelgänger und bevorzugt es, in ruhigen und abgelegenen Gebieten zu leben. Er ist ein nachtaktiver Jäger und verbringt den Tag in einer geeigneten Ruhestätte, wie zum Beispiel in einem Baumloch oder in einer Felsspalte. Der Uhu fliegt leise und geschmeidig, und nutzt seine scharfen Augen und sein exzellentes Gehör, um seine Beute aufzuspüren.

Ernährung

Der Uhu ist ein opportunistischer Jäger und frisst eine Vielzahl von Beutetieren. Dazu gehören kleine Säugetiere wie Mäuse und Kaninchen, aber auch größere Tiere wie Füchse und Rehe. Gelegentlich erbeutet er auch Vögel und Fische. Der Uhu greift seine Beute mit seinen kräftigen Krallen und tötet sie mit seinem hakenförmigen Schnabel. Er kann Beutetiere bis zu einem Gewicht von 5 kg jagen und fressen.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung des Uhus beginnt im Winter, wenn sich die Paare bilden. Die Balz beginnt im Februar oder März und besteht aus lautstarken Rufen und Flugmanövern. Das Weibchen legt im Frühjahr in einer Höhle oder in einer Felsspalte 2-4 Eier, die es allein oder mit Unterstützung des Männchens ausbrütet. Die Brutdauer beträgt etwa 35 Tage und die Jungen werden von beiden Eltern versorgt. Nach etwa 6 Wochen sind die Jungvögel flügge und verlassen das Nest. Der Uhu ist ein Langzeitbrüter und kann bis zu 20 Jahre alt werden.

Gefährdung

Der Uhu (Bubo bubo) ist in vielen Teilen Europas und Asiens als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht eingestuft. Die Hauptgründe für den Rückgang der Bestände sind Habitatverlust und Störungen durch den Menschen. Insbesondere der Verlust geeigneter Brutplätze und Nahrungsquellen sowie der zunehmende Einsatz von Pestiziden und anderen chemischen Substanzen haben sich negativ auf die Populationen ausgewirkt. Zudem wird der Uhu oft illegal gejagt oder gestört, da er als Raubtier und Konkurrent für den Menschen angesehen wird. Die Jagd auf Uhus ist in vielen Ländern illegal, dennoch kommt sie noch immer vor. Zum Schutz des Uhus werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die Einrichtung von Schutzgebieten, die Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen und die Bekämpfung illegaler Jagd und Störungen. Auch die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung für den Schutz des Uhus und anderer Greifvögel ist von großer Bedeutung.

Lebenserwartung

Der Uhu (Bubo bubo) hat eine vergleichsweise lange Lebenserwartung und kann in freier Wildbahn bis zu 20 Jahre alt werden. Die Lebenserwartung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Verfügbarkeit von Nahrung, der Qualität des Lebensraums und der Häufigkeit von Krankheiten und Verletzungen. Die Sterblichkeitsrate von Jungvögeln ist in den ersten Lebensjahren am höchsten, da sie noch unerfahren im Jagen und Fliegen sind und leichter Opfer von Fressfeinden werden können. Auch erwachsene Uhus sind verschiedenen Gefahren ausgesetzt, wie zum Beispiel Kollisionen mit Autos oder der Beute, die sie jagen. In Gefangenschaft gehaltene Uhus können ein noch höheres Alter erreichen, und es wurden Fälle dokumentiert, in denen sie bis zu 60 Jahre alt wurden.

Natürliche Feinde

Als einer der größten Greifvögel ist der Uhu (Bubo bubo) in der Regel nicht von anderen Tieren bedroht. Er hat keine natürlichen Feinde, außer möglicherweise anderen Raubvögeln, die in Konkurrenz zu ihm stehen, wie zum Beispiel Steinadler oder Habichtsadler. Jedoch können die Jungvögel des Uhus gefährdet sein, insbesondere in den ersten Wochen nach dem Verlassen des Nestes. Sie sind noch unerfahren und können Opfer von Raubtieren wie Füchsen, Mardern oder Rabenkrähen werden. Auch menschliche Störungen oder Eingriffe können dazu führen, dass Jungvögel sterben oder verletzt werden. Insgesamt ist der Uhu aufgrund seiner Größe, Stärke und Anpassungsfähigkeit jedoch ein erfolgreicher Jäger und hat wenige natürliche Feinde.


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