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Zwergtaucher

Informationen zur Vogelart

Zwergtaucher Familie / Ordnung / Unterordnung:
Lappentaucher (Podicipedidae) / Lappentaucher (Podicipediformes)

Lateinischer Name:
Tachybaptus fuficollis

Aussehen

Der Zwergtaucher ist eine kleine Wasservogelart mit einer Größe von etwa 23 bis 29 Zentimetern und einem Gewicht von 90 bis 170 Gramm. Das Gefieder des Zwergtauchers ist an der Oberseite dunkelbraun bis schwarz und an der Unterseite weißlich-grau gefärbt. Charakteristisch für den Zwergtaucher ist sein rostbraunes Gesicht mit einem dunklen Fleck um das Auge und einem weißen Streifen über dem Auge. Seine Augen sind leuchtend rot und der Schnabel ist kurz, scharf und grau. Der Körper des Zwergtauchers ist langgestreckt und abgeflacht, was ihm eine stromlinienförmige Gestalt verleiht. Die Beine sind kurz und kräftig und die Zehen sind mit Schwimmhäuten versehen, die dem Vogel beim Tauchen und Schwimmen helfen. Die Flügel des Zwergtauchers sind kurz und rundlich und ermöglichen ihm schnelle Flugmanöver. Bei der Fortbewegung unter Wasser bewegt sich der Zwergtaucher mit schnellen Beinbewegungen und kann bis zu 10 Meter tief tauchen. Insgesamt hat der Zwergtaucher ein unauffälliges, aber dennoch charakteristisches Aussehen, das ihm hilft, sich in seinem Lebensraum zu tarnen und vor Fressfeinden zu schützen.

Verhalten

Der Zwergtaucher ist ein scheuer und vorsichtiger Vogel, der bei Gefahr schnell untertaucht oder im Wasser verschwindet. Er ist ein hervorragender Schwimmer und Taucher und kann bis zu 15 Sekunden unter Wasser bleiben, um nach Beute zu suchen oder sich vor Fressfeinden zu verstecken. In der Brutzeit sind Zwergtaucher territorial und verteidigen ihr Revier gegenüber Artgenossen. Sie kommunizieren durch Rufe und Körperhaltung und führen spektakuläre Balzrituale durch, bei denen sie sich gegenseitig Geschenke wie Pflanzenmaterial oder kleine Fische anbieten. Zwergtaucher sind überwiegend tagaktiv und leben meist als Paare oder in kleinen Gruppen zusammen. Sie sind Zugvögel und überwintern in wärmeren Regionen.

Ernährung

Die Ernährung des Zwergtauchers besteht hauptsächlich aus Fischen, Krebstieren, Insektenlarven und anderen aquatischen Wirbellosen. Er taucht dazu in flaches Wasser und sucht zwischen Wasserpflanzen und Steinen nach Beute. Während der Brutzeit fangen Zwergtaucher auch kleine Fische und Insekten und bringen sie zu ihren Nestern, um ihre Partner zu füttern oder ihre Jungen großzuziehen.

Fortpflanzung

Die Brutzeit des Zwergtauchers dauert von April bis August. Das Männchen und das Weibchen bauen gemeinsam ein Nest, das aus Pflanzenmaterial wie Schilf, Gräsern und Zweigen besteht und auf dem Wasser oder am Ufer platziert wird. Das Weibchen legt 4-6 Eier, die vom Männchen und Weibchen gemeinsam bebrütet werden. Nach etwa 21 Tagen schlüpfen die Küken und werden von beiden Elternteilen gefüttert und betreut. Die Jungen sind nach 7-8 Wochen flügge und verlassen das Nest, bleiben jedoch noch einige Wochen in der Nähe ihrer Eltern. Der Zwergtaucher erreicht die Geschlechtsreife im Alter von 1-2 Jahren.

Gefährdung

Der Zwergtaucher ist in Europa weit verbreitet und gilt als "nicht gefährdet" gemäß der Roten Liste der IUCN. In einigen Regionen wie in Asien und Afrika ist der Bestand jedoch rückläufig, hauptsächlich aufgrund von Habitatverlust und Verschmutzung von Gewässern. Die Zerstörung von Feuchtgebieten und Schilfzonen durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Urbanisierung und Straßenbau verringert den Lebensraum des Zwergtauchers und beeinträchtigt seine Nahrungsquellen. Auch die Verschmutzung von Gewässern durch Abwässer und Chemikalien kann die Bestände gefährden. Jagd und Störungen durch Freizeitaktivitäten wie Bootfahren und Angeln können ebenfalls negative Auswirkungen auf die Zwergtaucherpopulationen haben.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung des Zwergtauchers beträgt in der Regel etwa 3-4 Jahre, obwohl einige Individuen bis zu 10 Jahre alt werden können. Die höhere Sterblichkeit bei jüngeren Vögeln und die Gefahren, die aus menschlichen Aktivitäten resultieren, können die Lebenserwartung jedoch erheblich beeinflussen. Die meisten Zwergtaucher verbringen den Winter in wärmeren Regionen und kehren im Frühjahr in ihre Brutgebiete zurück. Während der Brutzeit sind sie territorial und verbringen viel Zeit mit der Balz und dem Nestbau. Nachdem sie ihre Jungen aufgezogen haben, können sie in Gruppen leben oder als Paar in ihre Winterquartiere zurückkehren.


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