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Ringeltaube

Informationen zur Vogelart

Ringeltaube Familie / Ordnung / Unterordnung:
Tauben (Columbidae) / Taubenvögel (Columbiformes)

Lateinischer Name:
Columba palumbus

Allgemeines

Die Ringeltaube (Columba palumbus) ist die größte heimische Taubenart in Europa und weit verbreitet in Wäldern, Parks sowie Gärten. Sie ist leicht an ihrem weißen Halsfleck und den auffälligen weißen Flügelbändern im Flug zu erkennen. Mit einer Körperlänge von rund 40 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 600 Gramm gehört sie zu den kräftigeren Taubenarten. Ihr Ruf ist ein charakteristisches, rhythmisches Gurren, das oft schon aus großer Entfernung zu hören ist. Ringeltauben sind anpassungsfähig und haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend auch städtischen Lebensräumen angeschlossen.

Aussehen

Die Ringeltaube zeichnet sich durch ihr überwiegend graublaues Gefieder aus, das an Brust und Bauch einen leicht rosa Schimmer zeigt. Besonders auffällig sind die weißen Flecken an den Halsseiten sowie die breiten weißen Bänder auf den Flügeln, die im Flug deutlich sichtbar werden. Die Augen sind hellgelb und wirken in Kombination mit dem hellen Schnabel charakteristisch. Ihre Flügel sind breit und kräftig, was ihr einen wuchtigen, aber zugleich eleganten Flug ermöglicht. Insgesamt vermittelt die Ringeltaube durch ihre Größe und die kontrastreichen Gefiedermerkmale ein imposantes Erscheinungsbild im Vergleich zu anderen heimischen Taubenarten.

Lebensraum und Verbreitungsgebiet

Die Ringeltaube ist in großen Teilen Europas, Nordafrikas sowie West- und Zentralasiens verbreitet und zählt dort zu den häufigsten Wildtaubenarten. Sie bevorzugt abwechslungsreiche Landschaften mit Waldrändern, Feldern, Parks und Gärten, wo sie ausreichend Nahrung und sichere Brutplätze findet. Ursprünglich war sie stärker an Wälder gebunden, doch inzwischen hat sie sich auch in städtische Bereiche und Kulturlandschaften ausgebreitet. Besonders in Mitteleuropa ist sie ganzjährig heimisch, während Populationen in nördlicheren Regionen im Winter in mildere Gebiete südwärts ziehen. Durch ihre Anpassungsfähigkeit konnte sich die Ringeltaube zu einer der erfolgreichsten Vogelarten in unserer Umgebung entwickeln.

Ernährung

Die Ringeltaube ernährt sich überwiegend pflanzlich und bevorzugt Samen, Getreidekörner, Beeren sowie Knospen und junge Triebe. Auf Feldern ist sie häufig beim Aufpicken von frisch ausgesäter Saat oder heruntergefallenen Körnern zu beobachten, was sie bei Landwirten nicht immer beliebt macht. Im Herbst spielen Eicheln, Bucheckern und andere Waldfrüchte eine wichtige Rolle in ihrer Nahrung. Gelegentlich nimmt sie auch kleine Insekten oder Würmer auf, insbesondere wenn diese leicht zugänglich sind. Ihre vielseitige Ernährungsweise trägt entscheidend zu ihrer erfolgreichen Anpassung an verschiedene Lebensräume bei.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzungszeit der Ringeltaube beginnt meist im April und kann sich bis in den Spätsommer hinein erstrecken. Das Nest wird locker aus Zweigen gebaut und befindet sich oft in Bäumen, Sträuchern oder dichtem Gehölz. In der Regel legt das Weibchen zwei weiße Eier, die abwechselnd von beiden Eltern bebrütet werden. Nach etwa 16 bis 17 Tagen schlüpfen die Küken, die mit einer nahrhaften Kropfmilch gefüttert werden. Bereits nach rund vier Wochen sind die Jungvögel flügge und verlassen das Nest, wobei ein Paar im Jahr mehrere Bruten großziehen kann.

Verhalten

Die Ringeltaube ist ein geselliger Vogel, der sich außerhalb der Brutzeit oft in größeren Schwärmen auf Feldern oder in Baumkronen versammelt. Ihr Flug wirkt kraftvoll, begleitet von lautem Flügelklatschen beim Abheben. Typisch ist das gleichmäßige, gurrende Rufmuster, das besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden zu hören ist. Während der Nahrungssuche zeigen Ringeltauben ein ruhiges und konzentriertes Verhalten, wobei sie oft gemeinsam in Gruppen auf den Boden niedergehen. Trotz ihrer Größe und Präsenz sind sie wachsam und vorsichtig, was ihnen hilft, potenziellen Gefahren frühzeitig zu entkommen.

Fakten & Besonderheiten

Die Ringeltaube gilt als die häufigste Wildtaube Europas und hat sich in den letzten Jahrzehnten stark an den Menschen angepasst. Sie kann ein Alter von bis zu 15 Jahren erreichen, was für Wildvögel vergleichsweise hoch ist. Auffällig ist ihre Fähigkeit, Wasser direkt mit dem Schnabel aufzusaugen, ohne den Kopf anheben zu müssen – ein Verhalten, das nur wenige Vogelarten beherrschen. In vielen Kulturen wird sie aufgrund ihres beruhigenden Gurrens mit Frieden und Harmonie in Verbindung gebracht. Zudem spielt sie eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht, da sie Samen verbreitet und so zur Verjüngung von Wäldern beiträgt.

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